C-Wurf 5. Woche

Weiter geht es hier mit der 6. Woche


4. August 2021     35. Lebenstag


Es wird immer riskanter, sich ins Wildgehege zu begeben. Unser morgendliches Minenräumkommando wagt sich mittlerweile nur noch mit Sicherheitsstiefel der Schutzstufe 5 in die Gefahrenzone.

Von allen Seiten stürmen die nach Action suchenden Bestien auf einen zu und zwicken und kneifen einem mit ihren messerscharfen Piranha-Zähnchen in die Fersen, die Wade oder was auch immer sie erreichen können.


Aber jetzt schlägt das Imperium zurück. Wir können auch gemein sein!


Zur Strafe gab es heute Welpen-Entwurmungskur Teil 2.

Jeder musste 3ml der bereits bekannt berüchtigten rosafarbenen Masse schlucken. Die Reaktionen hatten wir uns aber eigentlich heftiger vorgestellt. Wir hörten kaum Meckern und Klagen. Alle haben brav die Pampe runtergewürgt.


Wenn wir die wilde Horde damit nicht wirklich schocken können, dann müssen wir halt noch einen draufsetzen und zu unserem fiesesten Mittel greifen: der Frustrationstoleranz-Übung.


Dazu haben wir in einem ersten Schritt ein köstliches Abendessen für die Bagage gezaubert. Es gab Geflügel mit Rindfleisch gemischt, fein abgeschmeckt mit Leber und Rinderpansen. Das Ganze wurde garniert mit Haferflocken, Olewo-Karotten, Pastinaken, Dill und weiteren Kräutern. Der feine Geruch war auch in der hintersten Ecke zu riechen.


Diese Köstlichkeit wurde nun einzeln verfüttert. Während ein glücklicher Zwerg gut geschützt hinterm Zaun genüsslich dinierte, schauten 10 hungrige Mäuler von der anderen Seite zu.

Wie zu erwarten, war der Aufschrei und das Getöse riesig. Alle beschwerten sich lautstark über diese himmelschreiende Ungerechtigkeit. Die Radaubrüder, die am lautesten tobten, bekamen als Strafe ihr Essen als Letzte.


Wie wir Menschen so werden auch Hunde in ihrem Leben mit frustrierenden Situationen konfrontiert.

Wichtig ist, dass sie lernen mit solchen Momenten umzugehen ohne gleich auszuticken.

Hunde müssen lernen zu warten, lernen, dass sie nicht alles sofort bekommen können und lernen, dass Frust ab und zu zum Leben einfach dazu gehört.


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3. August 2021     34. Lebenstag


Ausbruchsversuch gescheitert


Unsere Pink Lady scheint sich offensichtlich im Freigehege in der jetzigen Form reichlich beengt zu fühlen. Um die große weite Welt zu erkunden, ist sie deshalb heute flugs über die Absperrung geklettert und in einem Affenzahn durch das knietiefe Gras Richtung Süden geflüchtet. Unsere Helfer konnten sie allerdings noch rechtzeitig dingfest machen und zurück zu ihren Geschwistern bringen.


Wachgerüttelt durch diesen erschütternden Vorfall wurden alle Tore geschlossen und dann vor dem Abendessen die Zwerge vorsichtshalber noch einmal durchgezählt. 

Und - oh Schreck - es waren wieder nur noch 10 Welpen da. Schnell stellte sich heraus, dass erneut Madame Rosa durch Abwesenheit glänzte.

6 Personen suchten mit vereinten Kräften im gesamten hinteren Garten - dann noch einmal im Welpengehege, der Garage und dem Zwinger. Aber alles half nichts - Madame Rosa blieb einfach unauffindbar. Die aufkommende Dämmerung erschwerte die Suche zusätzlich.


Nach 15 bangen Minuten dann endlich ein Aufatmen. Die Pink Lady war im Zwinger in die darin stehende Holzbox geklettert und hatte sich in die hinterste Ecke halb unters Vetbed gekuschelt. Durch die schmale Öffnung war sie vor allem deshalb nicht zu sehen, weil sich zusätzlich auch Mama Bonnie in die Box zurückgezogen hatte und mit ihrem massigen Körper den Blick auf die dahinter schlafende kleine Ausreißerin versperrte.


Als Lehre hieraus werden wir wohl in den nächsten Tagen das Gehege erweitern müssen, um dem ständig wachsenden Aktivitätsdrang der wilden Horde gerecht zu werden.


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2. August 2021     33. Lebenstag


In Anlehnung an einen Werbespot aus den 90er Jahren:

Kahl - wieder mal Regen - die Frisur sitzt perfekt.

2 Stunden später - ziemlich windig - und noch immer ein flauschiges Haarkleid.

Am gleichen Tag - die Sonne brennt - perfekter Schutz.


Ein echter Hovi ist einfach immer taff. Selbst aprilhafte Witterung wie heute macht ihm nichts aus. Unsere wilde 11 hat eindrucksvoll gezeigt, dass ein Hovawart kein Schönwetter-Hund ist. Der erste wirklich ernstzunehmende Regen hat die Bande nicht einmal mit der Wimper zucken lassen. Auch nasses Fell tat der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch.


Im Eifer des Gefechtes ist ein Welpe unter die Räder gekommen wie das letzte der angehängten Bilder zeigt. Wir freuen uns aber, dass nichts schlimmes passiert ist. Die Räder sind zwar lädiert aber auch weiterhin noch nutzbar.

(Hinweis: das Bild wurde nicht gestellt - Madame green fand die Schlafposition einfach selbst so toll)


Der wechselhafte Tag wurde abschließend mit einem opulenten Mahl beendet. Jeder der Zwerge bekam 130g gewolftes Rindfleisch gemischt mit leckeren Olewo Karotten. Alle haben sich den kleinen Bauch vollgeschlagen bis wirklich nichts mehr reinging und sie sich nur noch wegkugeln konnten.


Mama Bonnie meinte währenddessen, dem ohnehin überlasteten Tierarzt Arbeit abnehmen zu müssen und hat sich schon einmal vorsorglich selbst einen Teil der OP-Nähte gezogen. Die waren eh nur lästig und juckten heftig.

Der Veterinär war allerdings not amused von dieser Eigenmächtigkeit.

Fazit: es musste nachgenäht werden und Bonnie darf sich nun mit einem todschicken Kragen zieren.

 

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1. August 2021     32. Lebenstag


Die Rasselbande wird immer niedlicher. Inzwischen steht das Haarkleid weit ab und lässt sie wie pummelige runde Wollknäuel erscheinen. Aber der Schein trügt - unter dem Fell ist keine Fettschicht zu spüren - nur waschbrettartige Rippen.


Am liebsten würde man alle gleichzeitig knuddeln. Leider haben wir aber nur 2 Hände und es tut in der Seele weh, nicht jedem sofort die Zärtlichkeiten geben zu können, um die er oder sie gerade bettelt. Zum Glück war Wochenende und viele haben uns tatkräftig unterstützt die Rabauken ausgiebig zu bespaßen bis sie vor Müdigkeit umfielen.


Die Zwerge werden dabei immer neugieriger und wollen einfach überall dabei sein, wo Action ist. Egal ob man den Rasen reinigt, fotografiert oder nur irgendetwas vorbereitet, ständig wird man von einer wilden Horde verfolgt, die auch mal gerne in die Fersen zwickt oder am Hosenbein zerrt, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.


Und ist mal kein mutiger Zweibeiner in der Nähe, dann wird mit dem Geschwisterchen getobt und gerauft.

 

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2021-08-01 32. Lebenstag 13 HP

31. Juli 2021     31. Lebenstag


Wir haben heute einen Vorbereitungskurs für das Weihnachtsfest gestartet - schließlich will Geschenke auspacken geübt sein. Die Teilnehmer des Kurses waren mit vollem Einsatz dabei und haben ein erstes Paket samt Füllmaterial kunstgerecht zerlegt. Aufgrund des regen Interesses und des wirklich hohen Engagements werden wir sicherlich noch Folgeveranstaltungen anbieten.


Langsam fängt die Wesensdifferenzierung der kleinen Persönlichkeiten an. Unter den Geschwistern der wilden 11 kommt es nun häufiger zu Streitereien mit immer wieder wechselnden Beteiligten, die wohl auch von der Tageslaune abhängig sind. Es werden die Kräfte gemessen und angeborene Techniken erprobt und weiterentwickelt. Dabei wird geknurrt, gestoßen und heftig gezerrt und gerüttelt.

Man kann nicht sagen, dass ein Zwerg hierbei besonders auffällig ist. Es will eben keiner wirklich zurückstecken wie das halt unter Geschwistern so ist. Wie aber in einer jeden guten Familie auch üblich wird nach dem reinigenden Gewitter schnell wieder miteinander gespielt, gekuschelt und keiner ist nachtragend oder böse.

 

Wir nutzen diese Momente als weiteren Puzzelstein für unser Bild der einzelnen Racker, um später passende Empfehlungen abgeben zu können.

 

Im angehängten Video sieht man deutlich die unterschiedlichen Essgewohnheiten. Während die Gourmandgruppe (Vielfraße) sich förmlich ins Essen reinlegt und mit Bauch wie auch den Ohren die Schüssel blitzblank poliert, geht es bei den Gourmets (Feinschmeckern) viel gesitteter und ruhiger zu.

 

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30. Juli 2021     30. Lebenstag


Heute hat die wilde Horde das erste Mal draußen übernachtet. Dabei bieten sowohl der Zwinger wie auch der hintere Part der Garage tollen Wetterschutz. Auf den weichen Vetbed-Decken fielen alle in tiefen Schlaf und träumten wohl von den vielen aufregenden Dingen des abgelaufenen Tages.

Die morgentlichen Sonnenstrahlen konnten die Schlafmützen nicht wecken. Erst der verlockende Ruf zum Frühstück brachte die müden Krieger auf die tapsigen Beinchen. 


Mit dem Umzug in den Garten haben wir auch angefangen, zu jeder Mahlzeit ein Pfeifsignal zu geben. Wir werden das ganze Rudel konditionieren, so dass auch ihre zukünftigen Besitzer ihre Lieblinge leicht mit der Pfeife (ist Teil der Welpenmitgift) herbeirufen können.


Mama Bonnie hat Quartier in der zum Zwinger gehörenden Box bezogen. Leicht erhöht hat sie dort durch den Eingang schauend besten Überblick über ihre Brut.

Sie hat heute eindrucksvoll gezeigt, dass eine Hundemutter mehr als nur Melkkuh ist. Weitere wesentliche Aufgaben sind auch die Erziehung der Rabauken sowie die Unterweisung der Bande in die Kommunikation unter Hunden: Wenn das Hochziehen der Lefzen nicht verstanden wird, kommt als nächste Eskalationstufe das dezente Knurren. Und wer auch diesen mahnenden Wink mit dem Zaunpfahl nicht versteht, der fängt sich halt welche. Die Kleinen lernen sehr schnell, dass sie Mama nicht auf der Nase herumtanzen können.


So niedlich die kleinen Wonneproppen auch sind, es müssen ihnen Leitplanken und Regeln gesetzt werden, damit sie sich in ihrer Welt zurecht finden. Das fängt jetzt bei Mama und ihren Geschwistern an und sollte auch lückenlos in ihren zukünftigen Familien fortgesetzt werden.


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29. Juli 2021     29. Lebenstag


Tagsüber sind unsere Lieblinge im Garten und lernen weiter Sonne, Wind, Wärme, Kühle und die Geräusche der Natur und der Nachbarn als etwas Selbstverständliches zu begreifen. Die Zwerge fühlen sich draußen pudelwohl – sorry – hovawartwohl. Sie erkunden ihre kleine Welt mit voller Neugier.

 

Dabei wird Alltägliches zum spannenden Spielobjekt. Deshalb kommen jeden Tag andere unbekannte Gegenstände ins "Gehege", um den Rackern viel Gelegenheit zu geben, Neues zu erforschen und ihre Ängste zu verlieren.

Das größte Interesse scheinen aber wir Menschen bei Ihnen zu wecken. Wenn wir die Morgentoilette mit Schaufel und Eimer bewaffnet entfernen, sind wir meist von 11 Zwergen umringt, die liebend gerne mal mit ihren spitzen Zähnchen probieren wie eine saftige Ferse schmeckt. Auch ein kräftiger Wasserstrahl zur Reinigung der Rasenfläche schreckt sie dabei kein bisschen.


Bonnie geht es nach der heute erfolgten Operation schon um einiges besser. Sie ist am Nachmittag gleich wieder in ihre Mutterrolle geschlüpft und hat die wilden Rabauken teils in die Schranken gewiesen. 

Erziehung muss halt sein.


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Über die 4. Lebenswoche kann man hier nachlesen.