C-Wurf 1. Woche

Weiter geht es hier mit der 2. Woche


07. Juli 2021     7. Lebenstag


Der RZV hat ein strenges Regelwerk, um die Zuchtziele zu erreichen.


Ziele der RZV-Zucht sind:

  • die Erhaltung der rassespezifischen Merkmale
  • die Erhaltung der genetischen Vielfalt und damit die Erhaltung der Zuchtbasis
  • Förderung der Gesundheit mit dem Ziel Langlebigkeit und
  • die Bekämpfung erblicher Defekte


Ein Regelwerk ist aber immer nur so gut wie seine Kontrollen.

Um die Einhaltung der Regeln zu überprüfen, wird im RZV jede Zuchtstätte 3mal während eines Wurfs von einem Zuchtwart oder einem Zuchtwartteam besucht.


Heute war eine Zuchtwartin das erste Mal bei uns.

Jeder Welpe wurde einzeln begutachtet und es wurden besondere Merkmale festgehalten. Es gibt Normabweichungen, die unter Umständen zu einem Zuchtausschluss führen können. Dazu zählt man Fehlfarben, Flecken oder auch Anomalien wie Knickrute oder ähnliches.

Bei uns gab es allerdings keine negativen Auffälligkeiten.

 

Mit diesem Besuch sind nun auch die Namen der Welpen offiziell erfasst und können nicht mehr geändert werden.

 

Die Namen sind eindeutig einem Geschlecht und einer Fellfarbe zugeordnet.

Bis die Welpen in der 8. Woche mit einem Chip versehen werden, ist allerdings immer noch ein Namenstausch innerhalb der Fellfarbe möglich. Das heißt zum Beispiel, dass bei unseren 5 blonden Rüden die Namen Chess, Corry, Cody, Coffee, Carlo theoretisch noch einem anderen Halsband innerhalb der blonden Rüden zugeordnet werden können.


durch Anklicken lassen sich die Bilder vergrößern

06. Juli 2021     6. Lebenstag


Man könnte meinen, dass für Bonnie gerade Weihnachten und Ostern zusammen wäre.

Statt der üblichen 350 g Standardtrockenfutter bekommt sie momentan täglich fast doppelt soviel besonders proteinhaltiges Spezialfutter. Zum Frühstück wird das noch ergänzt um 150g leckeren Hüttenkäse garniert mit 10ml Calcium Frubiase. Abends kommen dann noch 500g Rindermuskelfleisch hinzu gewürzt mit Lachsöl, das reich an Omegafettsäuren ist.


Jeder weiß sicherlich noch wie er sich nach 3 weihnachtlichen Schlemmertagen gefühlt hat. Und jetzt stellen wir uns einmal vor, wir müssten das wochenlang durchhalten. Dann haben wir eine gewisse Ahnung davon wie es unserer "Milchkuh" Bonnie im Moment geht.


Die Umwandlung der Futtermassen in nahrhafte Milch ist für sie schon ein ordentlicher Kraftakt wie man an dem ständigen Hecheln merkt. Bei dem hohen Futterdurchsatz hat ihr Körper auch kaum Zeit, die Nahrung ordentlich zu entwässern. Entsprechend schaut dann auch der Output aus.


Man wird es kaum glauben, aber Bonnie ist nach wie vor mit Begeisterung dabei in ihrer Mutterrolle. 

Spätestens alle 3 Stunden kommt sie und bittet um Unterstützung. Nachts stupst sie uns dazu mit ihrer feuchten Nase an und reißt uns mehr oder weniger sanft aus den süßen Träumen auf dem Sofa neben der Wurfkiste.


Um ausreichend Platz zu haben und nicht Gefahr zu laufen, einen der 11 Rabauken zu plätten, lassen wir Bonnie sich vor die Wurfkiste auf einem Vetbed hinlegen. Wir holen dann die Welpen einzeln aus der Kiste und spielen Platzanweiser bei der Zuordnung der Milchzapfhähne.  


Bei den Welpen kann man schon erkennen, wie sich das Pigment an Fußballen, Lefzen und Nase entwickelt. Sie robben nach wie vor noch über den Boden, werden aber immer flinker in ihren Bewegungen. Sie üben sich auch schon darin, über kleinere Hindernisse (wie Geschisterchen) rüberzuklettern. 


durch Anklicken lassen sich die Bilder vergrößern

05. Juli 2021     5. Lebenstag


Ab heute werden anderen Saiten aufgezogen!


Wie bereits erwartet, wird es schon etwas hektisch, wenn sich alle 11 hungrigen Mäuler gleichzeitig um die besten Plätze an der Milchbar kloppen. Da geht es drunter und drüber im wahrsten Sinne des Wortes.

Wer einen Milchspender ergattert hat, beißt sich mit aller Gewalt daran fest, um nicht von einem anderen Krawallbruder davon weggezerrt zu werden.

Dabei ist eine Zitze von Bonnie verletzt und blutig geworden. Da Bonnie auf absehbare Zeit die einzige Futterquelle ist, müssen wir sie aber hegen und pflegen so gut es geht.


Bei so einem großen Wurf kann man den natürlichen Kräften nicht freien Lauf lassen. Hier sind wir als Züchter gefordert Struktur reinzubringen.

Wir sind jetzt dazu übergegangen, die wilden Racker gezielt anzulegen. Dabei achten wir darauf, dass gleichzeitig nicht zu viele Welpen Essen fassen, um etwas Ruhe reinzubringen. Darüber hinaus können wir einzelne "Zapfsäulen"  auswählen oder wie aktuell erforderlich etwas schonen.


Als zweite Maßnahme haben wir dem wilden Haufen die Krallen gestutzt.

Die Pediküre, die eh auf unserem Plan stand, soll helfen, gegenseitige Verletzungen zu vermeiden.

Darüber hinaus ist die Maßnahme auch ein Puzzelstein in unserem Wesenstest. Hier zeigt sich schon deutlich wer einen Dickkopf hat und sich partout nicht ergeben will und wer sehr geduldsam und gefügig ist.

Wir wollen einen umfassenden Überblick über den Charakter des einzelnen Welpen gewinnen, um entsprechende Empfehlungen abgeben zu können.


durch Anklicken lassen sich die Bilder und das Video vergrößern

04. Juli 2021     4. Lebenstag


Heute wäre der errechnete Tag für die Geburt unserer Racker gewesen.

Große Würfe kommen aber in der Regel früher. Das ist auch ähnlich bei Mehrlingsgeburten bei Menschen. 


Anstatt sich heute aber den Stress einer Geburt anzutun, machen die Kleinen einen auf "typisch Sonntag": sie liegen faul in der Gegend herum, schlafen, gönnen sich ab und zu einen leckeren frisch gezapften Milchshake und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein.


Mit allem was die Kleinen brauchen, versorgt Bonnie sie mit ihrer nahrhaltigen Milch.

Die Muttermilch enthält alle Nährstoffe und auch wichtige Antikörper als Schutz vor Infektionskrankheiten. Denn es dauert noch einige Zeit, bis die Welpen ein eigenes Immunsystem ausgebildet haben.

Aus diesem Grunde versuchen wir auch die Keimbelastung so gering wie möglich zu halten und schließen Besuche der Welpen in den ersten 3 Lebenswochen aus


durch Anklicken lassen sich die Bilder vergrößern

03. Juli 2021     3. Lebenstag


Wir befürchten, dass wir es uns heute mit unserem Postboten endgültig verdorben haben.

Das Problem waren dabei wohl weniger die 11 frequenznormierten ACME-Pfeifen, die Bestandteil der Welpenmitgift für Konditionierungsarbeiten werden.  Nein - es waren die 40 Kg Futter, die der arme Kerl bei schweißtreibenden 28°C zu unserem Haus schleppen durfte.

Wer 11 hungrige Welpenmäuler, eine nimmersatte Mutter sowie die mitfiebernde Hunde-Omi durchfüttern will, der braucht eben auch reichlich Nachschub.


Diese logistischen Probleme kümmern Bonnie aber keinesfalls. Solche niederen Aufgaben werden vom Management lediglich delegiert an die Mitarbeiter.


In ihrer Freizeit - also wenn die Milchbar geschlossen ist und keins der Babys intensiv gereinigt werden muss - geht Bonnie auf Suche nach Ausreißern.

Heute Nacht ist ihr dabei ein wirklich großer Fisch ins Netz gegangen. "Knots der Fuchs" konnte sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen, wurde geschnappt und zu den anderen Welpen gelegt. Farblich wäre er vielleicht noch für einen blonden Hovi durchgegangen, wenn da nicht die für einen 3-tägigen Welpen ungewöhnliche Länge von 40cm gewesen wäre. 


Ganz offensichtlich ist Mama Bonnie noch weit entfernt von ihrer Leistungsgrenze.

Dabei sind 11er-Würfe schon eher eine Seltenheit. Nur 7% der RZV-Würfe der letzten 6 Jahre hatten mehr als 10 Welpen (11er-Wurf: 5% / 12er-Wurf: 2%)

Für uns ist das Ganze wie ein Déjà-vu. Unser B-Wurf, aus dem Bonnie stammt, war quasi ein Spiegelbild der heutigen Situation mit 7 Rüden + 4 Hündinnen. 


durch Anklicken lassen sich die Bilder und das Video vergrößern

02. Juli 2021     2. Lebenstag


Gerade in der Anfangsphase bleiben wir immer in der Nähe der Wurfkiste.

Als Schlafgelegenheit nutzen wir das unmittelbar daneben stehende Sofa.


Bonnie findet wirklich schnell in ihre neue Rolle als Mutter. Ihre ruhige Art strahlt eine gelassene Souveränität aus. Sie schaut glücklich und zufrieden aus und keinesfalls überfordert. Ganz im Gegenteil - die 11 Welpen scheinen ihr offenbar noch nicht auszureichen. In der Nacht holte sie sich noch ein welpenähnliches Stofftier sowie einen flauschigen Fensterputzer zusätzlich in die Wurfkiste.


Bonnie ist bis jetzt eine wirklich gute Mutter!

Woran erkennt man eine gute Hundemutter?

Ganz einfach - die Welpen sind die meiste Zeit ruhig. Sie liegen satt und schlafend auf dem Boden oder hängen zufrieden an der Milchbar.


Wir wollen hoffen, dass Bonnie ihre Gelassenheit auch noch behält, wenn die kleinen nimmersatten Bestien mit ihren spitzen Piranha-Zähnchen ihre Zitzen blutig nuckeln. Aber noch haben die Kleinen nicht die Kraft und die Zähne, um ihrer Mutter weh zu tun.


Physiologisch ist eine Hündin jetzt nicht unbedingt für so einen großen Wurf ausgelegt. Sie hat 10 Zitzen, von denen die vorderen 2 leider weniger produktiv sind. Eine gleichzeitige Fütterung aller 11 Welpen ist zumindest nicht möglich. Davon abgesehen wird mit größer werdenden Welpen der verfügbare Platz an der Milchtheke auch zunehmend knapper.


Von unserem B-Wurf her wissen wir, dass die Milchleistung einer Hündin auch für einen 11er-Wurf voll ausreicht. Ohne eine passende Organisation geht es aber einfach nicht. Intuitiv scheint Bonnie hier aber alles richtig zu machen. Bisher mussten wir noch nicht helfend eingreifen, um einen Stau aufzulösen, der sich durch lautstarkes Quieken hungrigen Mäuler bemerkbar machen würde.


Die täglich durchgeführten Gewichtskontrollen werden zeigen, ob die Racker auch wirklich gerecht bedient werden und eine ähnliche Entwicklung der Gewichtskurve aufweisen. Bisher sind wir hier noch sehr optimistisch.


durch Anklicken lassen sich die Bilder vergrößern

01. Juli 2021     1. Lebenstag


Bereits kurz vor Mitternacht kündigte sich das große Ereignis an. Unsere stets dem Essen sehr zugetane Bonnie verweigerte das letzte am Mittwoch gereichte Futter. Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl.

 

Statt wie anständige Menschen schlafen zu gehen, haben wir noch schnell alles gereinigt und vor allem gründlich desinfiziert. Die Anspannung und das wohl doch etwas kurze Sofa vor der Wurfkiste haben dafür gesorgt, dass unsere tatsächliche Schlafphase unter 1 Stunde blieb. Bei dem kleinsten Geräusch war man wieder hellwach und schaute, ob es losgeht.


Um 6:30 Uhr kam dann der erste Welpe. Bis 17:00 Uhr ging es Schlag auf Schlag. Um Risiken weitestgehend auszuschließen, waren wir auch noch taggleich bei unserer erfahrenen Tierärztin. 

Und das war auch gut so - die Röntgenaufnahme zeigte, dass sich noch ein Welpe weit vom Geburtskanal entfernt befand. Bonnie bekam gleich eine wehenfördernde Spritze, um den Geburtsprozess zu beschleunigen.

Parallel wurden die 10 bereits geborenen Racker schon einmal ausgiebig untersucht. Zum Glück wurde bei keinem eine Mißbildung oder ein sonstiges Problem entdeckt. Mutter und Welpen sind alle wohl auf und es gab keine Ausfälle.


Die Spritze, die Bonnie bekam, wirkt in der Regel schon nach 20-30 Minuten.

Sie fördert nicht nur die Wehen sondern auch den notwendigen Reinigungsprozess im Körper. 

Bereits auf den Treppenstufen zu unserem Haus kam ein Part einer Nachgeburt heraus und es dauert auch nicht lange bis der letzte Welpe die Fußballmannschaft komplettierte.


Mit der Gewissheit, dass alles bestens gelaufen ist, konnten wir jetzt das erste Mal an diesem Tag tief durchatmen.

Bonnie versorgte ihre Fußballmannschaft und wir beseitigten die Spuren dieses doch etwas blutigen Tages. Unsere 2 Waschmaschinen kamen erst mitternachts zur Ruhe.


Genaue Informationen findet man unter Trächtigkeitstagebuch oder C-Wurf.


durch Anklicken lässt sich das Bild vergrößern